Institut für Kognitionswissenschaft

Institute of Cognitive Science


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Gesellschaftliche Auswirkungen von KI verstehen

In den Medien wird KI häufig in Form autonomer und verkörperter KI-Systeme wie Roboter, selbstfahrender Autos oder virtuell verkörperter Chatbots wie Siri und Alexa dargestellt. In unserer Arbeit am Lehrstuhl für Ethik und kritische Theorien der künstlichen Intelligenz wollen wir dieses populäre und futuristische Bild der KI kritisch reflektieren und korrigieren: Nur die wenigsten KI-Technologien treten tatsächlich in der Form von Robotern oder sprechenden Computern auf und zahlreiche KI-Anwendungen sind keine Sache der Zukunft, sondern bereits heute real, mit materiellen Konsequenzen für das Leben von Menschen weltweit. Hier sind besonders die datenbasierten und vernetzten KI-Systeme gemeint, die Vorhersagen über unser Verhalten, unsere Interessen, unsere Emotionen oder unsere Gesundheit treffen. KI-Technologie wird heute vor allem dazu eingesetzt, Menschen „vorauszuberechnen“, also ihre Zukunft vorherzusagen  – und diese Vorhersagen für oder gegen die Menschen einzusetzen (z.B. zur besseren Behandlung von Krankheiten oder zur Manipulation des Verhaltens). Expert:innen betonen, dass der Einsatz von KI-Technologie, besonders wenn er unkontrolliert und im blinden Fleck des öffentlichen Bewusstseins erfolgt, zu sozialer Diskriminierung, wachsender Ungleichheit und neuen Formen der Ausbeutung führen kann.

In unserer Forschung untersuchen wir, welche gesellschaftlichen Auswirkungen konkrete KI- und Big Data-Technologien besitzen:
- Wie analysiert Spotify meine Gefühle, um präzise Profile von mir zu erstellen?
- Wie werden Zahlungsdaten von PayPal verwendet, um beispielsweise meine Kreditwürdigkeit vorauszuberechnen?
- Welche Auswirkungen hat der Einsatz von "Schönheitsfiltern", also KI-unterstützter Fotofilter auf Social Media auf Schönheitsvorstellungen, Geschlechternormen und die Selbsterfahrung junger Menschen?

Mehr Infos zu unserer Arbeitsgruppe und Forschung: Ethik der KI

KI macht Zukunft – Podiumsdiskussion am 11. Juni

Welche Geschichten ranken sich um Künstliche Intelligenz und wie beeinflussen sie unsere Vorstellungen von der Zukunft? Wer erzählt diese wirkungsmächtigen Zukunftsnarrative? Welche Stimmen und erlebten Erfahrungen werden ausgeblendet? Welche Gegennarrative können artikuliert werden, die eine Mehrstimmigkeit zulassen? Und schließlich: Wie können Kunst und Wissenschaft dazu beitragen, die sozialen, politischen und ethischen Herausforderungen im Umgang mit Daten und KI aufzuzeigen?

Diese und weitere Fragen wollen wir gemeinsam mit Anna Jehle, Juliane Schickedanz, Ulrich Mokrusch, Prof. Rainer Mühlhoff und Euch diskutieren. Nach einem kurzen Impulsvortrag und der Podiumsdiskussion wird es in einem interaktiven Teil Gelegenheit für den gemeinsamen Austausch zu Euren Vorstellungen von wünschenswerten KI-Zukünften geben.
Es ist keine Voranmeldung nötig.
Wir freuen uns auf Eure Teilnahme!

Dienstag, 11. Juni
18:30 Uhr bis ca. 20:00 Uhr
Studierendenzentrum, Kolpingstraße 1a, 49074 Osnabrück

Lernmaterialien für den Schulunterricht

Im Rahmen unserer Arbeit im Data Ethics Outreach Lab entwerfen wir Unterrichtsmaterialien und besuchen Schulklassen, um mit Schüler:innen über aktuelle Themen im Bereich Digitalisierung zu sprechen, von Social Media Nutzung bis hin zu Datenschutz.
Unsere Lernmaterialien sind frei zugänglich, sodass Lehrer:innen sie für ihren Unterricht verwenden können.

Mehr Informationen und unsere Lernmaterialien finden Sie hier.